Medienecho zum Studientag „Quo Vadis, islamischer Unterricht?“

Mann schreibt "Islam" in arabischer Schrift an Tafel

Das Presseecho zum Studientag „Quo vadis Islamischer Unterricht?„, der im November von der FAU in Kooperation mit dem Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) organisiert wurde und auf dem die Resolution zum Islamunterricht als Regelangebot verabschiedet wurde, war enorm.

Tarek Badawia, Professor für Islamische Religionslehre an der FAU und Initiator des Studientags, stellt im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk fest, dass man mit großer Freude auf eine erfolgreiche Geschichte des Modellversuchs Islamunterricht in Bayern zurückblicke. Dieser war 2009 landesweit gestartet und stückweise ausgeweitet worden. Grundlage war das sogenannte „Erlanger Modell“. Allerdings, so Badawia, befinde man sich derzeit in einer kritischen Situation, da der Modellversuch 2019 auslaufe. Es herrsche derzeit bei allen beteiligten Institutionen eine große Unsicherheit.

In einem Bericht der Zeitung Welt macht Badawia außerdem deutlich, dass die derzeitige Situation des Islamunterrichts unbefriedigend sei. 90 000  Schüler und Schülerinnen muslimischen Glaubens warteten noch auf ein entsprechenendes Angebot. Dabei habe der Modellversuch gezeigt, dass muslimische Eltern den Islamunterricht akzeptierten und ihre Kinder das Angebot nutzen ließen. Auch die Ausbildungssituation für angehende Islamlehrkräfte moniert Badawia. Derzeit ist die FAU die einzige Universität in Bayern, die Lehrkräfte für den Islamunterricht ausbildet. Allerdings sei Islamische Religionslehre immer noch kein vollwertiges Studienfach, sondern lediglich ein Ergänzungsfach, so Badawia. Die unsichere Jobsituation würde viele angehende Lehrkräfte abschrecken, weiß der Professor für Islamische Religionslehre.

Diese Einschätzung teilt auch Simone Fleischmann, Präsidentin des BLLV. In einem Gastbeitrag für den Merkur schreibt sie: „Um ein flächendeckendes Regelangebot von guter Qualität zu erreichen, braucht es vor allem qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer. (…) Lehrerinnen und Lehrer, die parallel an acht oder mehr Schulen in der Woche Islamischen Unterricht unterrichten sollen, erfüllen eine unzumutbare Aufgabe. Die meisten von ihnen arbeiten zudem mit befristeten Verträgen. Das ist für die Betroffenen eine enorme Belastung. Reformen sind auch in der universitären Lehrerbildung nötig: Es ist dringend nötig, Studierenden einen vollwertigen Studiengang anzubieten. “ Fleischmann ist allerdings zuversichtlich, dass das Modellprojekt Islamunterricht verlängert wird. Dies sei, so wird Fleischmann von der Süddeutschen Zeitung zitiert, auch dringend notwendig: „Die Zeit des Modellversuchs ist vorbei, wir brauchen ein flächendeckendes Angebot für alle Schularten“, so die Präsidentin.

Weitere Artikel zum Studientag Islamischer Unterricht finden Sie auf der Homepage des BLLV.

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