Islamunterricht in Bayern: Wie geht es weiter?

Tafel mit Schwamm
Bild: Tim Reckmann/pixelio.de

Für alle Beteiligten des Studientags „Islamischer Unterricht“ ist klar, dass der Modellversuch ein Regelangebot werden soll. Auch das Bayerische Kultusministerium ist dieser Meinung. Im Interview mit dem Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband erklärt der zuständige Ministerialrat Dr. Ulrich Seiser, warum er die Ausweitung des Angebots unterstützt. Es sei für ihn schwer vorstellbar, so Seiser, dass die inzwischen 30-jährige Tradition verschiedener Formen des Islamunterrichts in Bayern ab 2019 nicht fortgeführt werde. Der Bedarf sei da, auch bei Schulen, die derzeit nicht am Modellversuch teilnähmen.

Der Ministerialrat hält für die Einführung die Ausweitung des Modellversuchs zum Regelangebot für die realistischste Variante der Umsetzung. Für einen islamischen Religionsunterricht nach Artikel 7 (3) des Grundgesetzes, der eine Religionsgemeinschaft als Kooperationspartner vorschreibt, seien die Voraussetzungen nach wie vor nicht gegeben. Der Weg dorthin führe, so Seiser, seiner Ansicht nach langfristig über einen wissenschaftlichen Beirat der Universitäten.

Trotz der Unterstützung für den Islamunterricht gibt Seiser zu bedenken: Ob und wie es letztendlich dazu komme, hänge von den politischen Entscheidungsträgern ab. Und bis ein Angebot bayernweit stehe, könnten Jahre vergehen.