Fachtagung fordert Islamunterricht als Regelangebot

Publikum eines Vortrags von hinten
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Auf der Fachtagung „Quo vadis, Islamischer Unterricht“ am vergangenen Freitag kamen 130 Fachleute in Nürnberg zusammen, um über die Perspektiven islamischen Religionsunterrichts in Bayern zu diskutieren. Geladen hatten der Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) und die FAU.

Einstimmig verabschiedeten die Expertinnen und Experten eine Resolution zum Ausbau islamischen Unterrichts. Dieser müsse flächendeckend angeboten werden. Außerdem seien die Ausbildungskapazitäten deutlich zu erhöhen und Mindeststandards für die Qualifikation der Lehrenden notwendig. Tarek Badawia, Professor für Islamische Religionslehre/-pädagogik an der FAU, machte gegenüber den Nürnberger Nachrichten deutlich, dass er das derzeitige Angebot für unzureichend hält: Er vermisse einen Masterplan, wie es mit dem Unterricht weitergehen solle, so Badawia. Auch mangele es an struktureller Sicherheit.

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann teilt Badawias Ansichten. Die Uni-Ausbildung für Islamischen Unterricht habe bisher den Charakter eines Erweiterungsfaches – das müsste geändert werden. Außerdem sei es unzumutbar, dass Lehrende in acht oder mehr Schulen unterrichten müssten. Schade findet Fleischmann auch, dass manche frisch ausgebildeten Lehrenden deshalb nach ihrem Abschluss in andere Bundesländer abwanderten. Sie macht deutlich: „Wir brauchen diese Experten bei uns in Bayern“.