Symbolbild zum Artikel. Der Link öffnet das Bild in einer großen Anzeige.

Am Mittwoch, den 30. Oktober 2019, fand im Rahmen der AIWG-Projektwerkstatt „Religion, Diversität und Soziale Arbeit“ eine gleichnamige Fachtagung in Erlangen statt. In den Räumen des Department für Islamisch-Religiöse Studien kamen 29 Expert_innen aus Wissenschaft, Praxis und Politik zusammen, um über Möglichkeiten und Herausforderungen der Sozialen Arbeit im muslimischen Kontext zu sprechen. Organisiert wurde die Tagung von den Projektverantwortlichen Prof. Dr. Naime Cakir-Mattner, Justus-Liebig-Universität Gießen, und Prof. Dr. Tarek Badawia, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Die Tagung versammelte eine breite Palette an Expertisen u.a. aus der Migrationsberatung, der Präventionsarbeit, der Jugendhilfe, der interkulturellen Arbeit und der Sozialpädagogik. Dabei eruierten die Beteiligten, wie ein religionssensibles Beratungsangebot für eine muslimische Klientel aussehen kann. Zentrale Fragen waren, ob Religion in der Beratung überhaupt eine Rolle spielt, ob die Soziale Arbeit eine dezidiert religionssensible Herangehensweise benötigt und welche Lösungsansätze die Wissenschaft anbietet. Einigkeit herrschte darüber, dass eine subjektorientierte Beratung, in der die Klient_in mit ihrer Lebenswelt und ihrem Sozialraum im Mittelpunkt steht, nötig ist, um religiöse und kulturelle Gegebenheiten zu berücksichtigen.

Das Themen-Café am Nachmittag bot anschließend Raum für eine Auseinandersetzung mit den Standards von Aus- und Weiterbildungsangeboten an Universitäten und Bildungsinstitutionen, den Praxisfeldern „Migration, Familie und Erziehung“ und „Jugendhilfe, Sexualität und Aufklärung“. Zudem gab es die Möglichkeit, über weitere Felder im Rahmen der Open Space Station zu diskutieren. Anhand von lösungsorientierten Fragestellungen wurden hier Möglichkeiten und Herausforderungen im jeweiligen Themenfeld besprochen. Insbesondere die Erkenntnisse aus den Praxisfeldern waren bereichernd für Forschung und Praxis.

Mit der Fachtagung ist es den Veranstalter_innen gelungen, ein Netzwerk zu knüpfen, das neue Akzente in der Sozialen Arbeit mit muslimischer Klientel setzt. Die Teilnehmer_innen konnten wichtige Fragen und Herausforderungen ansprechen – etwa dass Projekte häufig nur temporär von der Politik finanziert werden – und sich untereinander austauschen.

Weitere Informationen finden Sie hier!