Islamischer Religionsunterricht – 70 % der Lehrkräfte sind dafür

Mann schreibt "Islam" in arabischer Schrift an Tafel

In seinem neuen Report „Vielfalt im Klassenzimmer: Wie Lehrkräfte gute Bildung fördern können“ stellt das Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) fest, dass nicht nur das Elternhaus einen Einfluss auf den Schulerfolg von Kindern mit Migrationshintergrund hat. Auch die Haltung von Lehrkräften sei entscheidend für den schulischen Erfolg. Das BIM untersucht daher die Einstellungen von Lehrerinnen und Lehrern gegenüber kultureller Vielfalt an deutschen Schulen.

Die Ergebnisse des Reports sind überwiegend positiv: So würden 70% aller befragten Lehrkräfte islamischen Religionsunterricht befürworten. Der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband sieht sich in seinem Engagement für islamischen Religionsunterricht in Bayern bestätigt: Bereits in den 1990er Jahren hätte man Kriterien für einen qualitativen Islamunterricht im Sinne des Grundgesetzes entwickelt, so Präsidentin Simone Fleischmann. Die Studie des BIM zeigt, dass ein Großteil der Lehrkräfte deutschlandweit diese Bemühungen unterstützt. Im Report stimmen außerdem 73 % der Befragten der Aussage zu, dass die islamische Kultur Deutschland bereichere. Und 79 % der Lehrerinnen und Lehrer finden, Muslime sollten mehr Anerkennung erhalten.

Insbesondere unter angehenden Lehrkräften dominiert eine liberale Haltung zum Thema Islam in deutschen Schulen: 77 % der Befragten sind hier dafür, Lehrerinnen mit Kopftuch unterrichten zu lassen. Und 71 % würden ihr Kind in eine Schule mit vielen muslimischen Mitschülerinnen und Mitschülern schicken. Bei ehemaligen Lehrkräften sind das nur knapp über 50 %. Auch Lehrerinnen mit Kopftuch werden von dieser Gruppe deutlich kritischer bewertet: Nur 31% finden hier, dass Lehrerinnen mit Hijab vor eine Klasse treten dürfen sollten.